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Frage zum Abbildungsmaßstab 1:1 vs. 1:2

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bandit74-----
Mitglied

Frage zum Abbildungsmaßstab 1:1 vs. 1:2

Hallo,
ich bräuchte da mal Eure Hilfe.

Anscheinend bin ich einfach zu doof. Ich kann noch soviel in Büchern und Zeitschriften nachlesen, ich raffe es einfach nicht.
Vielleicht kann ja jemand verständlich, so das selbst ich das verstehe erklären wo der Unterschied eines z.B.


*50mm Makro-Objektiv Abbildungsmaßstab 1:1*
und einem
*100mm Normal-Objektiv Abbildungsmaßstab 1:2*
ist?


Gibt es ein Unterschied? Meiner Logik nach, müsste doch das Ergebnis das gleiche sein, oder?

Warum möchte ich das jetzt wissen?

Ganz einfach, ich spiele mit den Gedanken mir das
Tamron 90mm F/2,8 MACRO 1:1 zu holen. Wenn es aber keinen unterschied macht, kann ich mir doch das Geld sparen und bleibe bei meinem
Tamron 70-300mm F4-5,6 Macro 1:2.


OK der Vergleich hinkt natürlich, weil das 90mm viel Lichtstärker ist.
Also den Unterschied der höchsten Blende lassen wir jetzt einfach mal außenvor.


Mir geht es jetzt nur um das Verständnis des Abbildungsmaßstabes oder andere Unteschiede die ein Makro-Objektiv gegenüber ein Normal-Objektiv haben.


Mir hat man mal gesagt:“Es gibt keine dumme Fragen, sondern nur dumme Antworten“, also hört auf zu lachen und versucht es mir zu verdeutlichen.


Bitte lasst mich nicht dumm sterben!

Gruß,
Andreas

9 ANTWORTEN 9
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Ambos.
Forenjunkie


Hallo Andreas,

ist ganz einfach, der Abbildungsmaßstab hat erstmal garnichts mit der Brennweite zu tun.

Die erste Zahl gibt die Größe eines Objekts auf dem Sensor an und die zweite die Größe in natura.

Bei der Angabe 1:1 ist ein Objekt auf dem Sensor genau so groß wie in Wirklichkeit, das ist auch unabhängig von der Sensorgröße! Also 1:1 bleibt ob APS-C oder Vollformat. Bei der Angabe 1:2 ist das Objekt auf dem Sensor nur halb so groß wie in Wirklichkeit. Hierbei geht es aber immer um den maximalen Abbildungsmaßstab.

Zu den Objektiven: Das 90ger ist ein Makrospezialist mit 1:1 wie fast alle neuen Makroobjektive. Das 70-300mm ist ein Kompromis´mit einer Makrostellung.

Wenn du Makros machen willst und auch noch einsehr gutes Portrait Objektiv brauchen kannst kauf dir das 90ger.

LG Jens

https://www.facebook.com/groups/169446286405248/
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huessi
Vielschreiber


Hallo Andreas,


.... oder das 105er f2,8 von SIGMA. Hatte ich bei Jens Makrowörkschopp dabei.

Gruß
Jürgen

... aussem Pott, dat is da woste die Meinung mitten im Gesicht geklatscht krist.
Im Club seit Oktober 2010.
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cmt-admin
Besucher

Hallo Andreas,


kleine Berichtigung - oder Ergänzung, wie mans nimmt - zum Beitrag von Jens: Der Abbildungsmaßstab (oft auch nur Maßstab genannt) hat im Prinzip nichts mit dem Sensor selber zu tun, den Begriff gibt es in vielen Bereichen. Aber er bezieht sich richtigerweise auf die Fotografie.


Im Prinzip hat der Abbildungsmaßstab mit dem Verhältnis eines virtuellen Raumes mit der Wirklichkeit zu tun. Die erste Zahl entspricht dem virtuellen Raum, die zweite Zahl der realen Wirklichkeit - ist also nur eine Verhältnisangabe.


Ein nettes Beispiel ist ein Bauplan. Dabei hat man ein virtuelles Haus in Form eines Bauplanes in der Hand, welches bei einem Maßstab von 1:100 eben 100x kleiner ist als in der Wirklichkeit.


Oder eine Landkarte mit dem Maßstab 1:500.000, bei dem dann entsprechend die abgebildeten Objekte in der Wirklichkeit 500.000x größersind als auf der Karte.


Ebenso ist auch auf der Ebene des Sensors nur die virtuelle Welt vorhanden, die eben bei 1:2 nur halb so groß ist wie die echte Wirklichkeit. Ein Makro-Objektiv mit 1:1 ist also einem 1:2 oder 1:3 oder ... in jedem Fall vorzuziehen.


Im übrigen habe ich genau für diese Fragen ein Fotografie-Wiki auf meiner Alpha-Seite installiert, wo es nicht nur Anworten auf Fragen der Kamera- oder Objektivtechnologie gibt, sondern auch allgemeine Fragen wie der Abbildungsmaßstab beantwortet werden und durch lesen des Wikis würden viele Fragen hier im Forum gar nicht erst gestellt werden ...


LG Gerhard

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bandit74-----
Mitglied

Ich danke Euch Jens und Gerhard,

mit der Definition des Abbildungsmaßstab war ich gedanklich schon in der richtigen Richtung. Ich danke Euch, dass ihr euch die Mühe gemacht habt noch die letzten Ungereihmtheiten aus den Weg geräumt habt.

Trotzdem muß ich leider nochmal nachhaken:
Wenn ich jetzt ein Objekt mit einem Makroobjektiv (1:1) mit 50mm aufnehme und das gleiche Objekt mit einem Normalobjektiv (1:2), aber mit Doppelter Brennweite (sprich 100mm) aufnehme, wie sieht es mit dem Endergebnis aus.

Beim Makro habe ich das Objekt in Original Größe fotografiert. Beim Normalen Objektiv ist das Objekt durch den geringeren Abbildungsmaßstab nur halb so groß, aber ich habe die doppelte Brennweite (womit ich mir das fotografierende Objekt doch noch näher ranhohle).

Ist dann nicht das Ergebnis nicht das gleiche, außer natürlich, dass das Mokroobjektiv qualitativ besser sein wird.

Gruß,
Andreas

p.s.: @Jürgen
Danke für den Hinweis, dass es außer Tamron noch was anderes gibt. Die Wahl welches mein nächstes Objektiv
wird, entscheide ich aber erst, wenn ich das nötige Kleingeld zusammen habe. Vieleicht läßt Du mich ja auch
mal freundlicherweise ein Probeaufnahmemachen machen.
Von Unna zu Dir dürften es ja nur ca. 15 Minuten Fahrzeit sein.

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Robsen.
Neues Mitglied


Hallo Andreas,


ich vermute mal, dass du mit dem 50mm sehr viel näher rangehen kannst, als mit dem 100mm-Objektiv.


Bei den beiden Sony-Objektiven liegt dieser minimale Fokussierabstand, also die Naheinstellgrenze bei 0,2m (50mm) und bei 0,35 m (100mm) vom Sensor aus gemessen. Wieso der Abstand sich bei Brennweitenverdopplung aber nicht auf verdoppelt, kann ich dir auch nciht sagen, liegt vllt am Aufbau der Objektive .


Aber soweit ich das verstanden habe, ist der Abbilungsmaßstab das, was wirklich am Ende dabei rauskommt; du geht also soweit es geht an das Objekt dran und dann erreicht das Objektiv den maximalen Abbildungsmaßstab;


und da du nicht mit allen Objektiven gleich nah fokussieren kannst, ist bei denen der Abbildungsmaßstab halt geringer.


Also (bitte korrigieren, falls es falsch sein sollte): Brennweite und Naheinstellgrenze gleichen sich bei der Abbildungsmaßstabsberechnung auf.


Schönen Sonntag und LG


Robsen



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Ambos.
Forenjunkie


Hallo ich bringe es mal in zwei Sätze:-).


Der angegebene Maßstab wird gemessen bei minimaler Nahgrenze wo das Objektiv scharf stellen kann.


Also hast du zwar bei 100mm eine Vergrößerung des Motivs gegenüber dem 50mm Objektiv aber wenn das 50mm 1:1 hat und das 100mm 1:2 hat kannst du mit dem 50ger halt so dicht ans Motiv das es größer abgebildet werden kann als bei dem 100ter :-).





LG Jens



https://www.facebook.com/groups/169446286405248/
profile.country.de_DE.title
bandit74-----
Mitglied


Hallo,

und ich Antworte mit einem Satz:

*"Jetzt habe ich es verstanden!"*

Ich danke Euch allen für die Mühe und die detailierten und doch verständlichen Erklärungen.

Gruß,
Andreas

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cmt-admin
Besucher

Hi Andreas, etwas verwirrend, ich weiß.

> Bandit74 schrieb
> Beim Makro habe ich das Objekt in Original Größe fotografiert. Beim Normalen Objektiv ist das Objekt durch den geringeren Abbildungsmaßstab nur halb so groß, aber ich habe die doppelte Brennweite (womit ich mir das fotografierende Objekt doch noch näher ranhohle).
wie Robsen schon angedeutet hat, ist die Naheinstellgrenze (mit)entscheidend für den Abbildungsmaßstab, aber die doppelte Brennweite muss nicht unbedingt die doppelte Naheinstellgrenze ergeben. Das hängt auch noch von anderen Faktoren ab - wie Linsenberechnung, Aufbau der Linsengruppen und Anordnung der Linsen. Auch der Bildwinkel und Format des Sensors (Filmes) - also FF oder APS-C - und anderes Zeugs bestimmt mit. Was wirklich in das Ergebnis eingeht, wird wohl nur ein Objektiv-Erzeuger wissen - ich kenne nur die Theorie!


Tatsache bleibt aber, dass es auch Objektive gibt, die größer abbilden als das Original. Und es gibt auch noch Zwischenringe und Retroadapter. Allerdings gibt es in jedem Fall eine Tücke: Je größer der Abbildungsmaßstab desto kleiner die Schärfentiefe. Deshalb gibt es auch das Verfahren des Stackings ...


(Bild 1)Dieses Bild ist z.B. aus einer Kombination mit dem Minolta Ofenrohr 70-210 (Macro) und einem 20mm ZwiRi aus ca. 30cm Entfernung entstanden ...


Man sieht also - viele Verfahren führen zum Ziel!


LG Gerhard

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cmt-admin
Besucher

Hi Andreas, etwas verwirrend, ich weiß.

> Bandit74 schrieb
> Beim Makro habe ich das Objekt in Original Größe fotografiert. Beim Normalen Objektiv ist das Objekt durch den geringeren Abbildungsmaßstab nur halb so groß, aber ich habe die doppelte Brennweite (womit ich mir das fotografierende Objekt doch noch näher ranhohle).
wie Robsen schon angedeutet hat, ist die Naheinstellgrenze (mit)entscheidend für den Abbildungsmaßstab, aber die doppelte Brennweite muss nicht unbedingt die doppelte Naheinstellgrenze ergeben. Das hängt auch noch von anderen Faktoren ab - wie Linsenberechnung, Aufbau der Linsengruppen und Anordnung der Linsen. Auch der Bildwinkel und Format des Sensors (Filmes) - also FF oder APS-C - und anderes Zeugs bestimmt mit. Was wirklich in das Ergebnis eingeht, wird wohl nur ein Objektiv-Erzeuger wissen - ich kenne nur die Theorie!


Tatsache bleibt aber, dass es auch Objektive gibt, die größer abbilden als das Original. Und es gibt auch noch Zwischenringe und Retroadapter. Allerdings gibt es in jedem Fall eine Tücke: Je größer der Abbildungsmaßstab desto kleiner die Schärfentiefe. Deshalb gibt es auch das Verfahren des Stackings ...


(Bild 1)Dieses Bild ist z.B. aus einer Kombination mit dem Minolta Ofenrohr 70-210 (Macro) und einem 20mm ZwiRi aus ca. 30cm Entfernung entstanden ...


Man sieht also - viele Verfahren führen zum Ziel!


LG Gerhard