Wie lustig ... grad gestern las ich an ganz anderer Stelle eine Bemerkung zu dem Versuch mancher Fotografen, bewußt technisch minderwertiges Werkzeug wie etwa Plastikobjektive als Ersatz für Kreativität anzuwenden.
In jenem Artikel (und den Kommentaren dazu) geht es primär um die Tendenz vieler Fotografen, zu versuchen, durch den verstärkten Einsatz immer besserer Technik (mehr Megapixel, mehr Bilder pro Sekunde, mehr Wechselobjektive) zu einem besseren Fotografen zu werden ... was natürlich vergebens ist. Jedes künstlerische Schaffen basiert auf einem Handwerk – und die Technik stützt die handwerkliche Seite des schöpferischen Aktes bzw. ermöglicht sie überhaupt erst. Das ist zweifellos notwendig, aber eben nicht hinreichend. Denn die Kunst an der Sache kommt woanders her.
Der Einsatz von Lomos, Holgas oder Plastikobjektiven stellt nur die andere Seite derselben Medaille dar. Die bewußte Abkehr vom Technik-Overkill +kann+ künstlerisch auf neue Wege führen ... muß aber nicht, und wird es insbesondere nicht von ganz alleine tun. Ob die Technik nun spitze oder schrottig ist – so oder so sind es Herz und Geist des Fotografen, die etwas daraus machen. Die Technik allein wird niemals kreativ sein, einerlei, ob sie vom oberen oder unteren Ende des Qualitätsspektrums stammt.
Das sollte man bedenken, bevor man sich solche "Spaß"-Objektive kauft. Für sich allein genommen werden sie nichts weiter tun als unscharfe Bilder liefern.
